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Airlines mit wenig CO₂: Billigflieger schlagen große Carrier

Airlines mit wenig CO₂: Billigflieger schlagen große Carrier

Fliegen gehört zu den größten Klimaproblemen unserer Zeit. Weltweit stößt die Passagierluftfahrt jedes Jahr Millionen Tonnen CO₂ aus. Gleichzeitig wächst die Zahl der Flüge stetig: Erst im Sommer 2025 wurde mit 2523 Tonnen ausgestoßenem Kohlenstoffdioxid an einem Tag ein neuer Rekordwert erreicht. Die Branche sucht deswegen nach Wegen, klimafreundlicher zu werden. Doch nicht jede Airline trägt gleich stark zur Umweltbelastung bei.

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Um die Unterschiede sichtbar zu machen, hat das Luftfahrtanalyse-Unternehmen Cirium ein weltweites Ranking erstellt. Grundlage ist der Ausstoß von CO₂ pro sogenanntem Sitzplatzkilometer (ASK), also der Menge an Treibhausgas, die pro Sitz und geflogenem Kilometer entsteht.

Damit lassen sich laut Cirium auch Billigflieger mit großen internationalen Airlines fair vergleichen.

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An der Spitze der Airlines mit den wenigsten Emissionen im Jahr 2024 stehen nicht die großen, traditionsreichen Gesellschaften, sondern überraschenderweise Billigflieger. Am effizientesten arbeitet derzeit Wizz Air. Die Airline aus Ungarn verursacht im Schnitt nur 53,9 Gramm CO₂ pro Sitzplatzkilometer und liegt damit vor der US-amerikanischen Frontier Airlines (54,4 g) und der türkischen Pegasus Airlines (57,1 g).

Der Grund: Wizz Air setzt auf eine sehr junge Flotte, kurze bis mittlere Strecken und eine besonders dichte Bestuhlung. Im Schnitt fliegen die Jets der Airline mit über 220 Sitzen, während viele traditionelle Gesellschaften deutlich weniger Plätze in ähnlichen Flugzeugtypen verbauen. Dadurch verteilt sich der CO₂-Ausstoß auf mehr Flugreisende.

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Anders sieht es bei den ganz großen Playern im internationalen Luftverkehr aus. Sie schneiden beim CO₂-Ausstoß pro Sitz deutlich schlechter ab als die kleineren Airlines. So liegt Ryanair mit 63 Gramm pro ASK immerhin noch im Mittelfeld – und ist damit die effizienteste der zehn größten Airlines weltweit.

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Southwest Airlines aus den USA folgt mit 68,9 Gramm, während Delta Air Lines auf 74,4 Gramm kommt. Noch weiter hinten liegen klassische Langstrecken-Carrier wie Turkish Airlines, Qatar Airways und Emirates. Deren Geschäftsmodell basiert stark auf Interkontinentalflügen mit großen Maschinen, was naturgemäß mehr Emissionen pro Strecke bedeutet.

Dass gerade Billigairlines bei der Effizienz vorn liegen, mag überraschen, schließlich stehen sie oft in der Kritik, immer mehr Menschen zum Fliegen zu animieren. Doch betrachtet man den einzelnen Flug, sind die Werte oft besser. Das liegt vor allem an der dichten Bestuhlung. Mehr Sitze pro Flugzeug bedeuten geringeren Ausstoß pro Kopf.

Eine dichte Bestuhlung in der Kabine lässt die Emission pro Fluggast sinken.

Ein weiterer Faktor sind die häufig noch jungen Flotten. Neue Flugzeuge sind effizienter und verbrauchen weniger Kerosin. Außerdem verursachen kurze bis mittlere Strecken weniger CO₂ als extrem lange Flüge. Allerdings darf man nicht vergessen: Ein niedriger Wert pro Sitzplatzkilometer bedeutet nicht automatisch, dass die Airline insgesamt klimafreundlich ist. Wer extrem viele Flüge anbietet, trägt auch trotz guter Effizienz massiv zur Gesamtemission bei.

Neben dem globalen Ranking hat Cirium auch regionale Analysen erstellt. In Europa liegen hinter Wizz Air unter anderem die portugiesische Gesellschaft Azores Airlines und das griechische Unternehmen Aegean Airlines im vorderen Feld des CO₂-Rankings. In Asien konnte IndiGo überzeugen, in Australien Jetstar, in Lateinamerika Volaris.

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Einzelne Routen zeigen ebenfalls deutliche Unterschiede. So konnte Austrian Airlines auf der Strecke Wien–Klagenfurt den CO₂-Ausstoß um fast 30 Prozent senken, weil statt Jets nun Turboprops des Typs ATR 72 eingesetzt werden, berichtet „aeroTelegraph“. Das zeigt: Auch die Wahl des Flugzeugmodells beeinflusst die Umweltbilanz erheblich.

Das neue Ranking macht deutlich, wie groß die Unterschiede zwischen einzelnen Airlines sind. Billigflieger wie Wizz Air, Frontier oder Pegasus schaffen es, pro Passagierkilometer vergleichsweise wenig CO₂ auszustoßen. Große Netzwerk- und Langstreckengesellschaften stehen hingegen deutlich schlechter da.

Kondensstreifen entstehen aus den Abgasen von Flugzeugen.

Doch trotz aller Effizienzgewinne bleibt ein Problem bestehen: Die Luftfahrt wächst – und damit auch der Gesamtausstoß. Am Ende wird es nicht reichen, nur auf dichtere Bestuhlung und moderne Jets zu setzen. Erst mit alternativen Treibstoffen und weniger Flügen insgesamt kann die Branche ihr Ziel erreichen, bis 2050 klimaneutral zu werden.

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