Geheimnisse unter Wasser: In diesen Seen soll es spuken

Was in den Tiefen von Seen vor sich geht, bleibt den meisten verborgen. Grund genug, mystische Gewässer zu einem Sammelbecken für unglaubliche Geschichten zu machen.
Vom Seeungeheuer, das seit Jahrhunderten sein Unwesen treibt, über einen blutenden See bis zu verniedlichten Seemonstern, die als Maskottchen dienen, ist alles dabei.
Bereits die Entstehung des Alatsees im Allgäu ist legendenreich. Die einen sagen, eine Gletscherschmelze war der Auslöser. Aber es kursiert auch eine andere Erzählung. Die vom Fluch der drei habgierigen Schwestern, die sich Burg und Felder neideten und die allesamt unter den Wassermassen des Sees begraben wurden, der sich plötzlich bildete. Manche sagen, noch heute hört man am See ihre Klagen. Und das ist längst nicht alles.

Es kursiert das Gerücht, dass Goldschätze der Deutschen Reichsbank zu Kriegsende hier versenkt worden sein sollen, gefunden wurde allerdings nie etwas. Und das Tauchen in dem bis zu 32 Meter tiefen See ist seit 1983 verboten.
Und dann wäre da noch die merkwürdige rote Farbe, die der See immer wieder annimmt und die ihm den Beinamen „blutender See“ eingebracht hat. Grund dafür sind Purpur-Schwefelbakterien. Aber selbst wenn die gelegentlichen Farbveränderungen wissenschaftlich begründet sind, machen sie das Phänomen nicht weniger spektakulär.

Noch heute ist der von Bäumen am Ufer gerahmte See nahe der deutsch-österreichischen Grenze Schauplatz für Spukgeschichten. Von einem spukenden Mönch bis zu Ungeheuern, die im Gebirgssee leben, ist alles vertreten.
Ja, selbst die Bäume am Ufer fallen durch eine merkwürdige Wuchsrichtung auf, da sie nicht alle wie gewohnt Richtung Sonne wachsen. Grund sind die Windströmungen, sagt die Wissenschaft, während die esoterische Deutung hier Energiebahnen erkennen will.
Wer schon einmal im Gardasee gebadet hat, hat es vielleicht mit eigenen Augen gesehen: Das Ungeheuer des größten Sees Italiens! „Südtirol News“ beschreibt es als „bis zu acht Meter lang, schlangenartig und mit vier Flossen ausgestattet“, außerdem soll es einen großen Bauch haben und sogar einen Namen: Bennie. Sein Unwesen treibt das Wasserwesen, das in den Darstellungen oft einem kleinen Drachen ähnelt, laut der Legende immer knapp unter der Wasseroberfläche.

In den 1960er-Jahren soll Bennie einigen Fischern erschienen sein, und auch im Anschluss kam es immer wieder zu Sichtungen der Kreatur. Insgesamt wird sein Alter sogar auf 500 Jahre geschätzt. Mittlerweile wird das Seeungeheuer, das als liebenswertes Monster und Maskottchen des Sees gehandelt wird, auf zahlreiche Weise für die Vermarktung von Bootsfahrten, Stofftieren und Büchern genutzt.
Wie ein Hund oder eine Katze, da ist man sich nicht ganz einig, soll der Kopf des Ungeheuers Storsjöodjuret aussehen, das in Schwedens See Storsjön beheimatet sein soll. Der Körper ähnelt dem einer Schlange und ist gute sechs Meter lang. Dann wird es wieder ungenau, denn auf die Frage, welche Farbe das Wesen hat und welche Töne es von sich gibt, gehen die Antworten weit auseinander.
1635 soll das Ungeheuer erstmals aufgetaucht sein, Hunderte von Sichtungen folgten bis in die Gegenwart. 2008 wurde es richtig aufregend, als auf den mittlerweile rund um den See installierten Kameras etwas zu sehen war, das womöglich das Wesen Storsjöodjuret zeigt. Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen.
Der See Lough Ree liegt in der Mitte Irlands – hier soll 1960 die Sichtung einer besonderen Kreatur stattgefunden haben. Drei Priester sollen beim Angelausflug auf dem Lough Ree ein Seemonster entdeckt haben. Die Erzählung der Geistlichen schaffte es in Zeitungen und wurde auch von der BBC aufgenommen, berichtet „Discover the Shannon“.

Die Rede war von einem etwa mannsgroßen Wesen mit einem großen Kopf. Noch heute ist der See im Lauf des Flusses Shannon ein beliebter Ort zum Angeln und Bootfahren. Aber Vorsicht: Seit dieser Zeit kam es hin und wieder zu erneuten Sichtungen, und es gibt auch Berichte von Schlägen aus dem Wasser gegen Boote, die den Lough Ree durchquerten.

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Was für den Gardasee der Bennie ist, ist Nessie für Loch Ness in Schottland. Das angebliche Ungeheuer gehört zu den populärsten Wesen, die in unergründbaren Seen ihr Unwesen treiben. Platz zum Abtauchen hat es genügend: Loch Ness ist bis zu 230 Meter tief und fasst mehr Wasser als alle Seen von Schottland und Wales zusammen.

Die Erzählungen von dem oft als plesiosaurusähnlich beschriebenen Geschöpf reichen weit in die Geschichte zurück. Bereits im sechsten Jahrhundert berichteten ein Mönch und ein Missionar von der Begegnung mit einem Seeungeheuer, heißt es im Magazin „National Geographic“.
Und noch heute zieht vor allem der Ort Drumnadrochit am Westufer des Sees zahlreiche Touristinnen und Touristen an, die einen Blick auf Nessie oder zumindest den See werfen wollen. Übrigens: Auch 2025 lebte die Legende weiter, als ein großes schwarzes Etwas unter der Wasseroberfläche abgelichtet wurde.
Auch in Kanada fühlen sich Monster im See wohl. In der kanadischen Provinz British Columbia liegt der schmale Okanagan Lake, der ebenfalls das Zuhause eines Seeungeheuers sein soll: Hier lebt der Ogopogo. Je nach Quelle soll das Wesen zwischen drei und 25 Metern lang sein und wahlweise wird das Ungeheuer mit Höckern oder einem gespaltenen Schwanz beschrieben und der Kopf ähnelt einem Schaf- oder Pferdekopf.

Bereits die kanadischen Ureinwohner glaubten an eine Kreatur, die im Okanagan-See lebt, und besänftigten sie mit Tieropfern. Im 20. Jahrhundert kommt es dann vermehrt zu Sichtungen, und das Monster gewinnt an Popularität: 1924 wird dem Seeungeheuer das Lied „The Ogo-Pogo: The Funny Foxtrot“ gewidmet und auch eine Briefmarkenserie in den 90ern setzte den vermeintlichen Wasserbewohner in Szene.
Auch in den Bergen des Altai in China liegt ein leuchtend türkisblauer See, der das Zuhause für ein Seeungeheuer sein soll. Die Rede ist vom Kanas-See in China, der auch als Kanasi-See bekannt ist. Die Beschreibungen der Monster-Sichtungen erinnern an Nessie in Loch Ness, aber gegen eine reine Übernahme des Loch-Ness-Mythos spricht, dass die Legende um den Kanas-See schon seit Jahrhunderten existiert.

Das Monster im Kanas-See soll sich sogar an Pferden und Rindern, die rund um den See grasten, vergriffen haben. In den 80er-Jahren wurden angeblich bis zu 15 Meter lange Fische in dem See entdeckt, doch weitere wissenschaftliche Expeditionen bestätigten weder das, noch kamen erhellende Ergebnisse zu einem Seeungeheuer ans Licht.
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