Hard Rock Cafe auf dem Brocken? Das plant der neue Besitzer

Der Brocken in Sachsen-Anhalt ist der höchste Berg Norddeutschlands und zieht jährlich Hunderttausende Besucherinnen und Besucher an. Bislang gehörte der Gipfel des Bergs einem Zusammenschluss aus NordLB und Harzsparkasse. Die hatten das rund 13.000 Quadratmeter große Areal 2008 von der Telekom abgekauft.
Auf dem Gipfel befinden sich ein denkmalgeschützter Funkturm und das Brockenhotel samt Gastronomie. Ab dem 1. Juli 2025 gehört das Gelände dann offiziell dem Landkreis Harz und befindet sich somit im öffentlichen Eigentum. Hinter dem Kauf steckt ein ambitionierter Plan.
Der Landkreis zahlte für die Fläche auf dem Gipfel 3,5 Millionen Euro. Die Finanzierung war zuvor unter anderem vom Landesrechnungshof kritisiert worden, der die Ausgaben angesichts der Haushaltslage als problematisch einstufte. Der Kaufvertrag wurde aber bereits unterzeichnet. Landrat Thomas Balcerowski (CDU) beschrieb den Eigentumswechsel als „historischen Tag“, berichtet der MDR.
Für die Zukunft des Berges hat er bereits einige Pläne. Der Brocken soll touristischer werden und als Hotspot der Region gelten. Der Landkreis wolle mehr Besucherinnen und Besucher anlocken und die dafür benötigte Infrastruktur schaffen. Aber auch bereits bestehende Strukturen sollen durch den Kauf erhalten und weiter ausgebaut werden.
Neben der geplanten touristischen Aufwertung sei einer der Hauptgründe für den Erwerb die Sicherung der Harzer Schmalspurbahnen. Damit die größtenteils dampfbetriebenen Bahnen weiterhin durch die Landschaft fahren können, müssen der Brocken und die Region attraktiv bleiben. Dafür wolle der Landkreis nun sorgen. Die Schmalspurbahnen gelten bereits als Tourismus-Highlight und ziehen auch internationale Besucherinnen und Besucher an. Besonders im Winter sind die schwarzen Dampfloks ein beliebtes Fotomotiv, wenn der Harz im Schnee versinkt und sich die alten Züge ihren Weg durch die Landschaft bahnen.

Durch den Kauf des Brockengipfels sollen auch die Schmalspurbahnen im Harz gesichert werden.
Quelle: IMAGO/imagebroker
Um die Attraktivität des Brockens zu erhöhen, stehen auf dem Gipfel einige Veränderungen an. Das Telekom-Gebäude soll zu einem Veranstaltungssaal umgebaut werden, der für Tagungen oder Aufführungen genutzt werden kann und Platz für rund 500 Personen bieten soll. Außerdem will der Landkreis ein Zugangsgebäude errichten, das den neuen Saal barrierefrei macht und ihn mit dem bestehenden Touristensaal verbindet.
Der wohl ambitionierteste Plan der neuen Eigentümer ist aber die Eröffnung einer ganz anderen Art von Gastronomie auf dem Gipfel. Der neue Besitzer wünscht sich ein Hard Rock Cafe auf dem Brocken. Die Idee stamme von einem Gastronomen aus Wernigerode und traf offenbar auf Wohlgefallen. Der Landkreis wolle nun Kontakt zu der Restaurantkette aufnehmen und den Standort Brocken vorstellen. Ob das Lokal dann womöglich „Harz Rock Cafe“ heißen darf?
Ganz neu wäre das musikalisch geprägte Restaurant für die Region übrigens nicht. Seit 2007 findet jährlich in der Nähe des Brockens das Rockfestival „Rocken am Brocken“ statt, zu dem rund 4000 Besucherinnen und Besucher aus ganz Deutschland anreisen.
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rnd