Kuchen, Welpe, Herzsprung: Diese Orte in Deutschland gibt es wirklich

Warum nicht mal die Reiseliste auf süß umstellen und kleine Orte in Deutschland abklappern, die niedliche Namen haben? Von diesen Ortschaften gibt es so einige, wie ein Instagram-Post von „funk“ verrät.
Aber welche kleinen Perlen stecken hinter den Orten? Der reisereporter verrät dir seine zehn Favoriten der niedlichen Orte und stellt dir vor, was du bei einem Ausflug dorthin erleben kannst.
In Baden-Württemberg am Rande der Schwäbischen Alb liegt diese Gemeinde, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt: Kuchen im Filstal mit rund 5700 Einwohnerinnen und Einwohnern. Zu den Sehenswürdigkeiten von Kuchen gehört die Historische Arbeitersiedlung, die von 1857 bis 1869 für die Arbeiter der landesweit größten Baumwollspinnerei und ‑weberei erbaut wurde.

Historische Arbeitersiedlung Kuchen, erbaut von Fabrikant Arnold Staub in den Jahren 1858 bis 1887.
Quelle: imago images/Arnulf Hettrich
Wer einen schönen Ausblick auf Kuchen gewinnen will, besteigt den Aussichtspunkt Kuhfels, der den Blick auf das Filstal und die Umgebung freigibt. Im benachbarten Geislingen an der Steige kann dann mit einem tatsächlichen Stück des Besagten im Café Beyerlein der Kuchen-Besuch abgerundet werden.
Vom Süden geht es ganz in den Norden nach Hummelfeld in Schleswig-Holstein. Die kleine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein zählt nur rund 270 Einwohnerinnen und Einwohner und schmückt sich mit dem idyllischen Ortsnamen.
Die Bienengattung Hummel hat allerdings nichts mit der Namensgebung zu tun. „Hummel“ ist niederdeutsch und bedeutet „Hopfen“, Hummelfeld entspricht also der Bedeutung „Hopfenfeld“. Dementsprechend zeigt das Gemeindewappen eine grüne Hopfenpflanze auf goldenem Wappenfeld. Hummelfeld liegt am Nordrand des Naturparks Hüttener Berge und bietet Rad- und Wanderwege.
Etwa 4450 Einwohnerinnen und Einwohner zählt der Ort Liebenwalde in Brandenburg. Im ehemaligen Stadtgefängnis und heutigen Heimatmuseum Liebenwalde kann seit 1999 die Geschichte des Ortes vom Mittelalter bis in die Gegenwart nachverfolgt werden. Zu den schmucken Bauwerken des Ortes zählen außerdem die klassizistische Pfarrkirche und das Rathaus.

Das Rathaus von Liebenwalde erstrahlt in Backstein-Optik.
Quelle: imago images/imagebroker
Erholungssuchende finden in der von Wasser geprägten Umgebung zahlreiche Möglichkeiten, sportlich aktiv zu sein. Zahlreiche Radwege, Badestellen und Wanderwege stehen zur Verfügung.
Eine malerische Dorfkulisse inmitten von saftigen Wiesen und Seen erwartet dich im brandenburgischen Herzsprung. Zu den beschaulichen Sehenswürdigkeiten des Mini-Ortes gehören die alte Dorfkirche und der Ameisenbrunnen, der im Jahr 2000 entworfen wurde und die Synergie zwischen dem dörflichen Leben und der Natur spiegeln soll.
Herzzerreißend ist die Legende um die Namensherkunft des Ortes. So soll einst ein Ritter seine Braut hier besucht haben. Als er die Kunde von seiner von Feinden umlagerten Burg erhielt, eilte er davon und seine Braut begleitete ihn bis zu einem Hügel, an den sie fortan zurückkehrte und auf ihn wartete. Eines Tages erhielt sie die Nachricht über seinen Tod. Sie kehrte trotzdem täglich zu dem Hügel zurück, bis man sie dort eines Tages tot auffand. Das Herz war ihr „gesprungen“.
Der Ort Liebenburg im Landkreis Goslar mit den knapp 8000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt am 210 Meter hohen Burgberg und klingt nicht nur lieblich, er bietet auch allerhand Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören das heute in Privatbesitz befindliche Schloss Liebenburg mit Schlosskirche, der Flankierungsturm der Burg Liebenburg und der Skulpturenweg in den terrassenförmigen Anlagen des Schlossparks.

Blick auf die Stadt Liebenburg in Niedersachsen.
Quelle: imago images/Zoonar
Naturverbundene kommen auf dem familienfreundlichen Naturerlebnispfad Liebenburg, der im Spätsommer 2023 eröffnet wurde, an elf Lehrtafeln zur heimische Pflanzen- und Tierwelt vorbei und passieren fünf Erlebnisstationen. Der Weg ist insgesamt 14 Kilometer lang.
Hast du schon einmal von dem süßen Ort Lieberose gehört? Die kleine Stadt liegt umgeben von Wiesen, Wäldern und Seen in Brandenburg am südlichen Rand des Spreewaldes und bietet eine Vielzahl an Ausflugsmöglichkeiten in diese Naturlandschaft. So locken etwa der nahe gelegene Schwielochsee und der Naturpark Schlaubetal mit zahlreichen Wandermöglichkeiten.
Und noch ein echtes Naturwunder lockt: Etwas außerhalb des Ortes wartet Deutschlands größte Wüste. Entstanden ist sie durch einen großen Waldbrand im Jahr 1942, später wurde das Gelände zum Truppenübungsplatz für das nationalsozialistische Militär. Heute ist sie Teil des Naturschutzgebietes Lieberoser Endmoräne, die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg bietet Führungen über das Gelände an.

Die Ruine der Stadtkirche in Lieberose ist ein schönes Fotomotiv.
Quelle: imago images/Zoonar
Der 1400-Seelen-Ort Lieberose präsentiert sich mit malerischer Altstadt und birgt auch einen historischen Prachtbau: In einer 34 Hektar großen Parkanlage steht das Schloss Lieberose, seines Zeichens eines der größten Barockschlösser Brandenburgs. In einigen Räumen der vormaligen Wasserburg sind noch historische Stuckaturen, Kamine und Wandpaneele zu sehen.
Nördlich vom malerischen Murnau liegt eine beschauliche Gemeinde, die den niedlichen Namen Spatzenhausen trägt und sich als Tor zum Werdenfelser Land versteht. Wer den Ausblick auf Berge attraktiv findet, wird Spatzenhausen lieben. Die Gipfel des Ester- und Ammergebirges und das Massiv des Wettersteingebirges mit Alp- und Zugspitze rahmen den Blick. Die Gegend ist wie geschaffen für ausgedehnte Rad- und Wandertouren.

Blick auf die Postkartenidylle von Spatzenhausen.
Quelle: imago images/Westend61
Spatzenhausen ist Teil der Tourismusregion Das Blaue Land, welche das Gebiet im oberbayerischen Voralpenland rund um den Staffelsee bezeichnet. Künstler wie Wassily Kandinsky und Franz Marc gaben der Region aufgrund der bläulichen Lichtstimmungen ihren Namen.
Der kleine Ort Liebstadt liegt in einem Talkessel, eingebettet zwischen zerklüfteten Bergmassiven und ausgedehnten Wäldern, und war bis 1973 die kleinste Stadt Sachsens. Rund 1200 Einwohnerinnen und Einwohner zählt der Ort, der aufgrund seines Schlosses ein wunderbares Ausflugsziel darstellt.

Das Schloss Kuckuckstein in Liebstadt birgt 1000 Jahre Geschichte.
Quelle: imago stock&people
Schloss Kuckuckstein liegt auf einem Felsvorsprung und blickt auf eine fast 1000-jährige Geschichte zurück, in der auch Napoleon eine Rolle spielte. Neben historischen Gemäuern lockt die Liebstädter Umgebung mit Wanderungen im Umkreis. Ob eine Wanderung nach Berthelsdorf mit Blick zum nahen Osterzgebirge und der Sächsischen Schweiz oder auf dem südlichen Rundwanderweg mit imposanten Fernsichten – in Liebstadt bekommen Wanderfans einiges geboten.
Etwa 60 Kilometer von Lübeck entfernt liegt das kleine Dorf Süssau direkt an der Lübecker Bucht. Drum herum erstreckt sich die Natur mit Wäldern und Rapsfeldern. Letztere blühen zwischen Mitte Mai und Mitte Juni in leuchtendem Gelb und sind dann nicht nur ein optisches, sondern auch ein olfaktorisches Erlebnis. Auch zur kalten Jahreszeit ist Süssau für Naturfans ein Erlebnis: Dann tummeln sich oft große Damhirschrudel am Ortsrand.
Der ruhige Ort bietet einen feinsandigen naturbelassenen Strand, an dem Algen, Seegras, viele Muscheln und bunte Steine liegen. Eine Kurtaxe wird in Süssau nicht erhoben, und der Strand ist besonders hundefreundlich. Zu den Highlights am Meer in Süssau gehört außerdem die Seebrücke, die in die Ostsee hineinführt und an klaren Tagen die Sicht bis nach Fehmarn und zur Mecklenburgischen Küste freigibt.
Das Dorf Mausbach liegt am Rande der nördlichen Eifel im Naturpark Hohes Venn-Eifel und ist ein Stadtteil von Stolberg. Rund 4500 Einwohnerinnen und Einwohner zählt der Ort in Nordrhein-Westfalen, der Besuchenden historische Sehenswürdigkeiten und geschichtsträchtige Wanderwege bietet. Als zentrales Wahrzeichen von Mausbach gilt die katholische Pfarrkirche St. Markus, die 1803 erbaut und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut wurde.
Zu den Wanderstrecken des Dorfes zählt der blau gekennzeichnete Dorfhistorische Rundweg mit 20 Infotafeln, der zur St.-Markus-Kirche, an der Mausbacher Burg und drei Kapellen vorbeiführt. Der gelbe Rundweg, die sogenannte Feierabendrunde, passiert Reste vorindustriellen Bergbaus und Erinnerungsstätten für die Opfer aus Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts sowie für die Opfer der Judenverfolgung im Deutschland der NS-Zeit.
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rnd