Risk Map LGBTQ: Die sichersten bzw. unsichersten Staaten der Welt

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Das Sicherheitsunternehmen A3M hat eine LGBTQ-Risikokarte erstellt. Sie dürfte insbesondere für Reisende von Interesse sein, die es in Kulturen mit komplett anderen Werten verschlägt.
Angehörige der LGBTQ-Community können nicht überall unbehelligt und frei leben. Zum einen gibt es viele Staaten, die nicht nur Homosexualität gesetzlich diskriminieren, zum anderen haben viele Gesellschaften immer noch Probleme, alles, was nicht der sogenannten Norm entspricht, abzulehnen. Dazu muss man neuerdings nicht einmal mehr nach Saudi-Arabien reisen. Stattdessen kann man in den USA erleben, wie die Uhren zurückgedreht werden.
Doch Unternehmen haben eine gesetzliche Fürsorgepflicht, die im Bundesgesetzbuch festgehalten ist. Das heißt auch, wenn homosexuelle oder bisexuelle Kollegen und Kolleginnen ins Ausland geschickt werden, dann sollten Travel Manager sowie die Betroffenen selbst wissen, mit was sie zu rechnen haben.
Die Top Ten der sichersten/unsichersten Staaten für LGBTQ-Personen1 | Malta | Iran |
2 | Island | Saudi-Arabien |
3 | Niederlande | Somalia |
4 | Kanada | Jemen |
5 | Spanien | Uganda |
6 | Norwegen | Afghanistan |
7 | Dänemark | Vereinigte Arabische Emirate |
8 | Uruguay | Tansania |
9 | Deutschland | Malaysia |
10 | Andorra | Pakistan |
Die Herausforderung, um eine LGBTQ-Risikokarte zu erstellen, liegt darin, dass ein Gesetz für oder gegen LGBTQ wenig über die eigentliche Lage in einem Staat besagt. Da gibt es die Unterschiede zwischen Land- und Stadtbevölkerung, zwischen strengen Regeln und gelebtem Alltag bzw. einer lebendigen Untergrundszene. Eine Schwierigkeit bleibt auch die Tatsache, dass nicht groß zwischen LGB (lesbisch, schwul und bisexuell) und TQ (transgeschlechtlich, queer) unterschieden wird. Im juristischen Sinn wird dann das Gesetz über Homosexualität für jede Geschlechtsvariation angewandt.
Meist liegt in den sichersten Reiseländern für LGBTQ-Personen eine lange Geschichte des politischen Engagements um gesetzliche Anerkennung und Gleichberechtigung. Dem stehen Staaten wie Iran und Saudi-Arabien gegenüber, die Homosexualität mit harten Strafen – Peitschenhiebe bis Todesstrafe – ahnden.
Top Ten Staaten mit positiver/negativer Entwicklung (Gesetzgebung)1 | Dominica | Mali |
2 | Namibia | Trinidad und Tobago |
3 | Thailand | Irak |
4 | Liechtenstein | Vanuatu |
5 | Tschechische Republik | Ghana |
6 | Deutschland | USA |
7 | Belgien | Ungarn |
8 | Portugal | Georgien |
9 | Brasilien | Republik Moldau |
10 | Italien | Bulgarien |
Deutschland wird auf der Trendliste positiv aufgeführt, weil es kontinuierlich an der weiteren Gleichberechtigung von LGBTQ-Angehörigen arbeitet. Gleichgeschlechtliche Ehen sind seit 2017 erlaubt. Das Selbstbestimmungsgesetz erlaubt es seit 2024 nicht-binären und intersexuellen Menschen einmal im Jahr ihren gesetzlichen Vornamen und ihren Geschlechtseintrag durch Selbstidentifizierung zu ändern. Außerdem wurde unter anderem in Berlin 2023 „geschlechtsspezifische“ und „gegen die sexuelle Orientierung gerichtete“ Diskriminierung in den Tatbestand der Hasskriminalität aufgenommen, was Strafen auf Basis spezifischerer Tatmotive zulässt und somit Sichtbarkeit und Sicherheit erhöht.
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Mit Beginn von Donald Trump zweiter Präsidentschaft wird in den USA versucht, die Rechte von Transpersonen einzuschränken. Offizielle Position der Regierung Trumps ist die Ablehnung non-binärer Geschlechtsidentitäten und Transgeschlechtlichkeit. Dies äußerte sich im Januar 2025 in der Anordnung des Außenministers Marco Rubio, dass keine neuen Reisepässe mit dem non-binären Geschlechtseintrag X mehr ausgestellt werden dürfen. Die Anordnung wird gegenwärtig noch juristisch angefochten.
(thy)
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