Die älteste Champagnerpresse wurde von einer Katze gerettet und kann nun wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Er hatte seit September 2022 nicht mehr geerntet. Seine beiden Gusseisenzahnräder waren am letzten Tag der Ernte ohne Vorwarnung ausgefallen. „Es war der letzte Trester, die Presse blieb plötzlich stehen“, erinnert sich Arnaud Baudette, ein Winzer in Aÿ-Champagne. „Aber ich musste sie reparieren; ich konnte nicht wegen einer Panne anhalten.“
Nach drei langen Jahren intensiver Forschung und Expertise ist es nun geschafft: Die alte Baudette-Presse wird wieder in Betrieb genommen. Die im vergangenen Juli gestartete und bis zum 24. August laufende Spendenkampagne hat (fast) genug Spenden eingebracht, um die Presse wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.
„Ich bin fast fertig. Ich habe es vor ein paar Tagen von Hand gedreht. Ich bin gerade dabei, die Teile wieder zusammenzusetzen, damit der Motor funktioniert. Er ist ziemlich einzigartig, denn es ist das Rad an der Wand, das sich dreht und die Zahnräder antreibt. Selbst alte Winzer sind von diesem Mechanismus beeindruckt.“
Dies ist zweifellos die älteste noch in Betrieb befindliche Presse in der Champagne. Und dieses Juwel des Weinbaus wird wieder seinen Anteil an Trauben erhalten. Nach zwei verpassten Ernten wird dieses einzigartige Stück aus dem Jahr 1880 im September dieses Jahres zur Ernte wieder in Betrieb genommen, deren offizieller Starttermin noch aussteht.
Doch Arnaud Baudette, der die dritte Winzergeneration des Familienguts vertritt, wünscht sich durch die Spendenaktion, die nächsten Sonntag endet, einen letzten Schub. „Es hat schon sehr gut geklappt, über 6.000 Euro sind zusammengekommen, aber es wäre immer ein Bonus“, freut sich der Winzer. „Dadurch bekomme ich die Kosten für die Getriebeteile erstattet, die in einer Fabrik in Mulhouse aus einem einzigen Block gefertigt werden mussten.“
In seiner Notlage konnte der Champagner-Winzer zudem auf eine weitere willkommene Unterstützung zählen: die der Schule für Kunst und Handwerk in Châlons-en-Champagne. Die Studenten erstellten 3D-Pläne der Teile, die identisch nachgefertigt werden sollten. Die Schneckenschraube wurde zudem zu reduzierten Kosten in einer Gießerei in Saint-Dizier (Haute-Marne) gefertigt. Ein solidarischer Mechanismus, der nun dazu beiträgt, ein Juwel des Champagner-Erbes zu retten.
Le Parisien