KI ermöglicht genauere Dermatitis-Diagnosen

NEW YORK (HealthDay News) – Neurodermitis-Patienten können ihren Hautzustand bald möglicherweise leichter im Auge behalten. Dies gelingt ihnen dank einer neu entwickelten KI, die den Schweregrad anhand von von Mobiltelefonen hochgeladenen Bildern beurteilen kann.
KI zeigte eine hohe diagnostische Genauigkeit bei der Auswertung von Ekzemen, die auf Fotos von Symptomen zu sehen waren, die von Patienten mit ihren Handykameras hochgeladen wurden, berichteten Forscher in der Fachzeitschrift Allergy.
„Viele Patienten mit Ekzemen haben Schwierigkeiten, den Schweregrad ihrer Erkrankung selbst einzuschätzen“, sagte der leitende Forscher Dr. Takeya Adachi, Assistenzprofessor für Dermatologie an der Keio University School of Medicine in Tokio.
„Unser KI-Modell ermöglicht eine objektive Echtzeitüberwachung nur mit einem Mobiltelefon, stärkt die Patienten und verbessert möglicherweise das Krankheitsmanagement.“
Ekzeme, auch als atopische Dermatitis bekannt, neigen dazu, immer wieder auszubrechen und erfordern eine langfristige Überwachung und Anpassung der Behandlung, stellten die Forscher in Hintergrundnotizen fest.
Allerdings stimmen die von den Patienten berichteten Symptome, wie etwa Juckreiz oder Schlafmangel, nicht immer mit dem Erscheinungsbild der Ekzemausschläge mit bloßem Auge überein.
Beliebte AppFür die neue KI sammelten die Forscher Daten von einer in Japan beliebten Ekzem-Tracking-App namens Atopiyo. Mehr als 28.000 Benutzer haben seit 2018 fast 57.000 Fotos von Symptomen und persönliche Kommentare geteilt.
Das Team entwickelte eine KI, um den Schweregrad eines Ekzems anhand seiner Lokalisation, der Größe des Ausschlags und der daraus resultierenden Rötung, Schwellung oder Reizung durch Kratzen der Läsion zu beurteilen.
Die künstliche Intelligenz wurde anhand eines Satzes von 880 Bildern mit selbstberichteten Juckreizwerten trainiert, bevor die Forscher ihre Wirksamkeit anhand eines weiteren Satzes von 220 Testbildern testeten.
Im Test habe die KI 98 Prozent der Körperteile und 100 Prozent der Ekzembereiche richtig erkannt, und ihre Analyse habe gut mit den Schweregradbewertungen von staatlich geprüften Dermatologen und Allergologen korreliert, sagten die Forscher.
Weitere Schulungen
Als nächstes planen die Wissenschaftler, die KI weiter zu trainieren, indem sie weitere Hauttypen und Altersgruppen einbeziehen und zusätzliche Merkmale aus anderen klinischen Bewertungssystemen für Ekzeme einbeziehen.
„Das in dieser Studie entwickelte KI-Modell hat das Potenzial, Neurodermitispatienten dabei zu helfen, ihren Hautzustand objektiv zu beurteilen und so eine rechtzeitige und angemessene Behandlung zu ermöglichen“, stellten die Experten in ihrem Artikel fest.
„Diese Studie legt den Grundstein für zukünftige Fortschritte bei KI-gestützten dermatologischen Untersuchungen und verbessert sowohl die Patientenversorgung als auch die klinische Forschung.“
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