Wie Coldplay-Konzerte Ahmedabad zu einem Zentrum des Live-Tourismus machten

Dass Inder gerne Live-Events erleben, ist mittlerweile allgemein bekannt. Doch ihre wachsende Vorliebe, diese Events mit längeren Aufenthalten und Erkundungen vor Ort zu kombinieren, entwickelt sich zu einem wichtigen Wirtschaftsmotor.

Über 222.000 Menschen besuchten Anfang des Jahres die Konzerte der britischen Rockband Coldplay in Ahmedabad. Fans aus über 500 Städten Indiens reisten an, um die zweitägigen Shows zu erleben, wie aus einem neuen Bericht der Live-Entertainment-Plattform BookMyShow Live und EY-Parthenon, der strategischen Beratungsabteilung von EY, hervorgeht.

Das Konzert hatte einen geschätzten wirtschaftlichen Einfluss von 6,41 Milliarden Indischen Rupien (75 Millionen US-Dollar) für Ahmedabad, einschließlich erheblicher Ausgaben für Unterkunft, Transport, Gastronomie und Einzelhandel. Während der drei Konzerttage wurden am Flughafen Ahmedabad 138.000 Reisende abgefertigt.

BookMyShow Live habe sich außerdem mit der Western Railways-Abteilung der Indian Railways zusammengetan, um spezielle Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Mumbai und Ahmedabad einzusetzen und so dem starken Passagieraufkommen gerecht zu werden, hieß es in dem Bericht weiter.

Der Touristenansturm zum Konzert trieb auch die Zimmerpreise in die Höhe, da die Hotelbuchungen vom 26. bis 28. Januar um 1047 % zunahmen. „Zimmerpreise, die selbst in der Hochsaison normalerweise bei etwa 15.000 INR (175 US-Dollar) liegen, stiegen innerhalb von nur 48 Stunden nach der Konzertankündigung auf 50.000 bis 90.000 INR (586 bis 1.055 US-Dollar),“ heißt es in dem Bericht weiter.

„Das Konzert wirkte sich stark auf die Nachfrage aus. Die Buchungen stiegen auf unserer Plattform für alle Verkehrsmittel im Vergleich zu zwei Wochen zuvor um fast 69 %“, sagte Raj Rishi Singh, Chief Marketing and Business Officer des Online-Reisebüros MakeMyTrip. „Die Flugbuchungen stiegen um 55 %. Auch die durchschnittlichen Verkaufspreise für alle Verkehrsmittel stiegen. Der prozentuale Anstieg variierte zwar je nach Verkehrsmittel, lag aber insgesamt bei fast 50 %.“