Flucht nach Warschau: Isaac B. Singer und die Gegenwart

„Ihm fiel auf, dass die Geschäfte in der Marszalkowska-Straße hochwertige Waren in ihren Schaufenstern ausstellten und die Frauen so modisch gekleidet waren wie in Paris und Berlin. Die Straßen waren breiter, die Gebäude höher. Obwohl sich das jüdische Viertel weniger verändert hatte als der Rest, spürte man auch hier den Wandel der Zeit.“ Wer Isaac Bashevis Singers „Rückkehr in die Krochmalna-Straße“ (in Italien bei Adelphi erschienen) liest, wird augenblicklich und buchstäblich in das menschliche Treiben Warschaus hineingezogen. Auch heute noch, und gerade heute, erlebt die polnische Hauptstadt eine Phase großer wirtschaftlicher und kultureller Euphorie, die eine Reise wert ist.