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Inmitten der mittelalterlichen Gassen von Avignon, einer Stadt voller Geschichte, Kultur und Traditionen

Inmitten der mittelalterlichen Gassen von Avignon, einer Stadt voller Geschichte, Kultur und Traditionen

2025 ist für Avignon ein Jahr bedeutender Jubiläen: die dreißigste Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes und die fünfundzwanzigste Ernennung zur Europäischen Kulturhauptstadt. Diese beiden Jubiläen laden dazu ein, neu zu entdecken, wie das 14. Jahrhundert die Architektur der „Stadt der Päpste“ prägte und wie diese mittelalterliche Epoche die zeitgenössische Kulturszene bis heute beeinflusst. Mit „Avignon Terre de Culture 2025“ feiert die Stadt dieses Doppeljubiläum mit einem vielfältigen Programm an Veranstaltungen und Initiativen, das bis in den November und Dezember hineinreicht und Avignon zum idealen Ziel für einen Städtetrip im Herbst macht. Die provenzalische Stadt in Südfrankreich ist von Italien aus bequem zu erreichen, unter anderem mit dem Hochgeschwindigkeitszug.

Papstpalast. (Kredit KOS-CREA)

Obwohl das Mittelalter oft als dunkles Zeitalter beschrieben wird, erlebte Avignon im 14. Jahrhundert eine Blütezeit, als es zur Hauptstadt des christlichen Europas aufstieg. Neun Päpste residierten dort siebzig Jahre lang und prägten Architektur und Stadtbild, insbesondere durch den Bau des majestätischen Papstpalastes. Alles begann 1309, als Papst Clemens V., französischer Herkunft, aus rein politischen Gründen Rom verließ und sich zeitweise im Dominikanerkloster in Avignon aufhielt. Sein Nachfolger, Johannes XXII., ließ sich in der provenzalischen Stadt nieder und wandelte die bischöfliche Residenz in einen päpstlichen Sitz um. Der imposante Papstpalast, der noch heute das historische Zentrum Avignons dominiert, ist vor allem das Werk der beiden aufeinanderfolgenden Päpste Benedikt XII. und Clemens VI., die von 1335 bis 1352 das größte gotische Gebäude Frankreichs errichten ließen. Ein Besuch des Papstpalastes ist heute wie eine Reise durch die Zeit: Man begibt sich auf einen Pfad, der einem die Ausübung der päpstlichen Macht näherbringt, die dort residierenden Päpste vor Augen führt und die außergewöhnlichen Fresken und prunkvollen Räume bewundert. Zur malerischen Schönheit des mittelalterlichen Zentrums von Avignon trägt auch der weitläufige Platz rund um den Palast bei. Von hier aus hat man einen Blick auf das Musée du Petit Palais, den ehemaligen Sitz des Erzbischofs, der eine außergewöhnliche Sammlung italienischer und provenzalischer religiöser Gemälde aus dem späten 13. bis frühen 16. Jahrhundert beherbergt, sowie auf die romanische Kathedrale Notre-Dame des Doms, deren Glockenturm eine vergoldete Bleistatue der Jungfrau Maria ziert. Ein weiteres symbolträchtiges Monument des Mittelalters ist die Saint-Bénezet-Brücke, die einst die beiden Ufer der Rhône verband. Heute sind jedoch nur noch vier der ursprünglich 22 Bögen erhalten.

Saint-Benezet-Brücke Avignon. (Quelle: ENoveJosserand / Avignon Tourisme)

Im Rahmen von Avignon Terre de Culture 2025 verspricht der November ein ereignisreiches Programm, darunter die Ultramarine Week (3.–8. November), die den Überseegebieten gewidmet ist und ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen wie Kochworkshops, Filmvorführungen und Konzerten bietet. Bis zum 4. Januar 2026 wird die Schönheit der „Päpstestadt“ durch die Ausstellung „OTHONIEL COSMOS oder Die Geister der Liebe“ zusätzlich unterstrichen: eine monumentale Reise des französischen Künstlers Jean-Michel Othoniel, die sich ganz dem Thema Liebe widmet. Über 260 Werke, darunter Skulpturen und Gemälde, wurden an ikonischen Orten in Avignon installiert: vom Papstpalast bis zur Pont Saint-Bénézet, vom Musée du Petit Palais bis zum Calvet (Museum der Schönen Künste und Archäologie), vom Requien-Naturkundemuseum bis zum Musée Lapidaire, von der Kapelle Sainte-Claire bis zum Platz vor dem Papstpalast. Die Weihnachtszeit verleiht Avignon dank zahlreicher Veranstaltungen eine noch magischere Atmosphäre. Ab dem 28. November findet einen Monat lang der traditionelle Weihnachtsmarkt auf der Place Saint-Jean-le-Vieux statt, und am darauffolgenden Tag um 18:00 Uhr wird die Weihnachtsbeleuchtung in der Altstadt eingeschaltet. Die Lichterparaden am 6. und 13. Dezember (jeweils um 17:30 Uhr) verzaubern die Straßen der Stadt zusätzlich, und an den Wochenenden vom 6. bis 7. und vom 13. bis 14. Dezember lädt der Kreuzgang der Karme (Cloître des Carmes) zu einem kulinarischen und handwerklichen Weihnachtsmarkt ein. Vom 19. bis 22. Dezember verwandelt sich die Fassade des Papstpalastes (Palais des Papes) mit der Show „Grand Mix“ in eine Bühne aus Musik und Licht. Die Show wurde anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Aufnahme Avignons in die Liste des UNESCO-Welterbes ins Leben gerufen. Am 23. Dezember, ab 19:00 Uhr, bietet die Saint-Bénezet-Brücke die Kulisse für ein musikalisches Feuerwerk. Weihnachten in der Provence ist auch die Zeit der Santons, der traditionellen Figuren aus Ton, Holz oder Wachs, die die Krippen der Region schmücken. In Avignon werden am 24., 26. und 31. Dezember (Abfahrt um 14:30 Uhr vom Fremdenverkehrsamt) kostenpflichtige Führungen angeboten, die die Krippen und die charakteristischsten Kirchen der Stadt zeigen. Kurzum, Avignon bestätigt seinen Ruf als Reiseziel, das seine glorreiche Vergangenheit mit einer sich stetig weiterentwickelnden Kulturszene verbindet.

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