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West-Nil-Virus: Ein weiteres Opfer in Latium, Zahl der Todesopfer steigt auf 8

West-Nil-Virus: Ein weiteres Opfer in Latium, Zahl der Todesopfer steigt auf 8

Achter Todesfall durch West-Nil-Virus heute in Latium . Ein 80-jähriger Mann aus Aprilia ist heute Morgen auf der Intensivstation des Krankenhauses Santa Maria Goretti in Latina gestorben. Der Patient mit Begleiterkrankungen war etwa drei Wochen lang im Pontinischen Krankenhaus stationär behandelt worden.

Angesichts der Häufung von West-Nil-Fällen in Latium und Kampanien richtet sich in Italien derzeit der Fokus auf die Mücke Culex pipiens, den klassischen nächtlichen Schädling, der in ganz Europa verbreitet ist. Sie ist der Hauptüberträger des West-Nil-Virus.

Die Mückenkarte der EU-Agentur ECDC (Centre for Disease Prevention and Control) spricht eine klare Sprache: Die Grafik zur aktuellen Verbreitung der Culex pipiens-Familie zeigt den Alten Kontinent mit roten Flecken, die auf ihre weite Verbreitung hinweisen. In der neuesten verfügbaren Aktualisierung sind Länder wie Italien und Frankreich fast vollständig eingefärbt, mit Ausnahme kleiner grauer Flecken, die Regionen kennzeichnen, für die schlicht keine Daten gemeldet wurden. Und gerade wegen ihrer weiten Verbreitung gibt es beispielsweise in Italien seit Jahren strenge Überwachungsmaßnahmen, die eine frühzeitige Erkennung infizierter West-Nil-Mücken in dieser wimmelnden Population ermöglichen.

Doch jede Mücke hat ihre eigene Krankheit: Das ECDC fotografiert mithilfe seiner Fokusgruppen die Risiken jeder Art und beobachtet die Zunahme von Infektionen durch Stiche. Hier sind die wichtigsten „Transportvehikel“, die Krankheitserreger für die EU nutzen könnten: Ganz oben auf der Liste der wichtigsten Überträger für Europa steht natürlich die Tigermücke Aedes albopictus, eine in Italien weit verbreitete invasive Art, die das Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus übertragen kann.

Auf der Liste der von der EU besonders beobachteten Überträger steht neben der bereits erwähnten Culex pipiens auch Aedes aegypti, der ebenfalls das Gelbfiebervirus verbreitet. Alle diese Arten breiten sich, wie das ECDC feststellt, „in ganz Europa aus“. Aedes albopictus beispielsweise ist derzeit in 16 Ländern und 369 Regionen präsent, verglichen mit 114 Regionen vor etwa zehn Jahren. Inzwischen ist Aedes aegypti, einst aus Europa ausgerottet, auf Zypern wieder aufgetaucht.

Unterdessen ermöglicht Culex pipiens weiterhin eine weitverbreitete Übertragung des West-Nil-Virus, insbesondere im Sommer und Frühherbst. Dies sei „eine Zeit, in der Europa aufgrund des Klimawandels mit längeren und intensiveren Mückensaisons konfrontiert ist“, so die EU-Agentur. Und die von diesen Vektoren übertragenen Krankheitserreger machen sich immer häufiger bemerkbar. So stiegen beispielsweise im vergangenen Jahr die Dengue-Fälle in der Region im Vergleich zu den Vorjahren deutlich an. Auch die Infektionen mit dem West-Nil-Virus nahmen deutlich zu; die Infektionen breiteten sich in 212 Regionen in 19 Ländern aus. Darüber hinaus verdeutlichten Ausbrüche der lokal übertragenen Chikungunya-Viruserkrankung in Frankreich im Jahr 2025, deren Symptome Ende Mai oder Juni begannen, einen sehr frühen Beginn der Mückensaison.

Insgesamt unterstreichen diese Daten die zunehmende geografische Verbreitung und die Auswirkungen der durch Mücken übertragenen Krankheiten auf die öffentliche Gesundheit in Europa, so das ECDC. Das ECDC hat diese Risiken seit Juli verstärkt im Blick und mit Beginn der Mückensaison eine neue Reihe wöchentlicher Überwachungsupdates eingeführt, um den Gesundheitsbehörden eine zeitnahe Überwachung der durch Mücken übertragenen Krankheiten zu ermöglichen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Viren Chikungunya, Dengue, Zika und West-Nil, um einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Situation in den europäischen Ländern zu geben.

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Adnkronos International (AKI)

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